Nachrichten und Termine

Last Chance: Letzter öffentlicher Rundgang durch die Wechselausstellung "Der kalte Blick"

Ende 1941 entwickelten zwei Wiener Wissenschaftlerinnen ein Projekt zur „Erforschung typischer Ostjuden“. Mit „kaltem Blick“ fotografierten sie im März 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów mehr als hundert jüdische Familien, insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder. Von diesen überlebten nur 26 den Holocaust und konnten später davon berichten. Einer davon ist Steve Israeler, der ab August 1944 als Häftling im KZ Flossenbürg inhaftiert war.

Abschiedsaufführung von „ReMember“

Bei „ReMember“ setzen sich Jugendliche verschiedenster Herkunft gemeinsam für kritisches Erinnern und gegen Antisemitismus und Diskriminierung ein. Nach einer Deutschlandtournee treten sie am 02.10. mit ihrem Theaterstück ein letztes Mal in Regensburg auf.

Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten trauert um Johann Werner, Altbürgermeister von Flossenbürg

Am Dienstag, 2. August 2022 ist der Altbürgermeister Johann Werner im Alter von 82 Jahren verstorben. Stiftungsdirektor Karl Freller äußerte sich betroffen: "Johann Werner hat schon in den achtziger Jahren Entscheidendes erkannt und weit über die lokale Ebene hinaus als Bürgermeister wichtige Impulse in der Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit gegeben. Er war ein Versöhner. Wir verlieren einen Macher und visionären Mitstreiter gegen das Vergessen und für das „Nie Wieder“. “

Stiftungsdirektor Karl Freller anlässlich der Gründung des Zentralrats der Juden am 19. Juli vor 72 Jahren

"Es braucht die Sichtbarkeit von jüdischem Leben in Deutschland und ein Verständnis dafür“ „Seit 72 Jahren gibt es den Zentralrat der Juden in Deutschland. Er ist eine unverzichtbare moralische Instanz, deren mahnende Stimme und deren großes gesellschaftliches und politisches Engagement seit der Corona-Pandemie noch nötiger geworden sind. Der nachweisliche, erschreckende Anstieg von antisemitischen Äußerungen und Taten in den letzten Jahren braucht die Sichtbarkeit von jüdischem Leben in Deutschland und ein Verständnis dafür. Da die Bekämpfung von Antisemitismus idealerweise bei jungen Menschen ansetzt, kommt den Schulen eine Schlüsselposition hierbei zu. So hat der Zentralrat der Juden mit den Antisemitismusbeauftragten von Bund und Ländern und der Kultusministerkonferenz eine wegweisende Erklärung zur Bekämpfung von Antisemitismus in der Schule verabschiedet.

Conference European Rabbis (CER): Gedenkakt in der KZ-Gedenkstätte Dachau zum Abschluss

Zum Abschluss der CER- Generalversammlung fand am 1. Juni eine gemeinsame Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Dachau statt. KZ-Gedenkstättenleiterin Dr. Gabriele Hammermann begrüßte die Gäste. Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern sowie Joachim Herrmann, MdL, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, hielten die Reden, denen eine gemeinsame Kranzniederlegung mit Gedenkminute folgte. Im Anschluss daran besichtigten die Rabbiner die KZ-Gedenkstätte auf geführten Rundgängen.

75 Jahre KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Einweihung von Kapelle und Gedenkanlage am 25. Mai 1947

Flossenbürg galt lange Zeit als vergessenes Konzentrationslager, aber mit der Einweihung der Kapelle und der Gedenkanlage am Pfingstsonntag des Jahres 1947 war in Flossenbürg europaweit eine der ersten Gedenkstätten am Ort eines ehemaligen Konzentrationslagers entstanden. In den 75 Jahren seit der Einweihung ist die Gedenkstätte zu einem international bekannten europäischen Lern- und Erinnerungsort gewachsen.

Dr. Jascha März, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, spricht bei Gedenkfeier an der Gedenkstätte Fuchstal-Seestall

Am Vorabend des 77. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus lädt das Bürgerforum Buntes Fuchstal herzlich ein zu einer Gedenkfeier und zur Einweihung der Informationstafeln an der Gedenkstätte Fuchstal-Seestall. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 7. Mai um 17 Uhr bei den Gedenktafeln der KZ-Gedenkstätte Fuchstal Seestall statt. Diese ist ab der B17 Ausfahrt Fuchstal/Seestall ausgeschildert.

Das Hilfsnetzwerk berichtet.

Vor einem Monat, am 9. März 2022, haben sich rund 30 Initiativen, Stiftungen, Erinnerungsorte und Gedenkstätten aus Deutschland zusammengeschlossen, um den Überlebenden der NS-Verfolgung, ihren Angehörigen sowie Fachkolleginnen und Kooperationspartner*innen aus der Ukraine zu helfen. Dank der Hilfsbereitschaft vieler Spender*innen wurden in den vergangenen Wochen rund 30.000 EUR an zahlreiche Menschen in der Ukraine und auf der Flucht ausgezahlt. In diesen ersten Wochen war es dem Netzwerk wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen und zu zeigen, dass sie in dieser Situation nicht alleine gelassen werden. Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist Teil des Netzwerks.

2. Pressemeldung des "Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine"

Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist Mitglied des am 9. März 2022 gegründeten und mittlerweile aus 46 Gedenkstätten, Museen und Initiativen bestehenden „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“. Dank der der großen Hilfsbereitschaft konnte unmittelbar nach dem Spendenaufruf mit ersten Auszahlungen beginnen. Innerhalb des ersten Monats des Bestehens wurden bereits rund 30.000 Euro an Überlebende der NS-Verfolgung, ihren Angehörigen sowie durch den Krieg betroffene Kolleg:innen aus der Ukraine weitergeleitet. Die folgende Pressemitteilung ist eine Rückschau auf die vergangenen vier Wochen.

Rachel Mars – FORGE. Rekonstruktion des Tors des KZ-Dachau als Teil einer Kunstinstallation startet am 31. März

Die britische Künstlerin Rachel Mars beschäftigt sich in ihrer aktuellen Kunstinstallation mit dem Haupttor des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. Die Arbeit wird dem Publikum erstmals beim Transform Festival in Leeds vom 31. März bis 2. April 2022 präsentiert. In der dreitägigen Performance Installation FORGE will die Künstlerin mit jüdischen Wurzeln das Dachauer Tor nachschmieden.

Heute vor fünf Jahren: Rückkehr eines Symbols

Nach zwei langen Jahren kommt am 22. Februar 2017 das gestohlene Originaltor zum ehemaligen Konzentrationslager Dachau zurück. Das 100 Kilogramm schwere, schmiedeeiserne Tor mit dem zynischen Schriftzug „Arbeit macht frei" war im November 2014 von - immer noch unbekannten Tätern - gestohlen worden. Es wurde im Dezember 2016 nahe der norwegischen Stadt Bergen entdeckt und war durch Verwitterung ziemlich beschädigt.