US-Vizepräsident JD Vance besucht KZ-Gedenkstätte Dachau

Ein geführter Rundgang, eine Kranzniederlegung und ein Austausch mit dem Holocaust-Überlebenden Abba Naor - Amerikas Vizepräsident JD Vance und Second Lady Usha Vance nahmen sich viel Zeit für den Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau. Noch vor Beginn der Sicherheitskonferenz in München hatte sich das Paar am Donnerstag für eine Besichtigung mit geführtem Rundgang und Kranzniederlegung in der KZ-Gedenkstätte eingefunden. Während des Besuchs besichtigte die US-Delegation, der auch Alan Meltzer, Chargé d’Affaires ad interim in der U.S. Botschaft in Berlin, und der Generalkonsul in München, Dr. James Miller, angehörten, zentrale Bereiche der KZ-Gedenkstätte.

Im Dialog mit dem Holocaust-Überlebenden Abba Naor

Nach einer Begrüßung durch den ehrenamtlichen Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, und der Gedenkstättenleiterin, Dr. Gabriele Hammermann, konnten sich die Besucher mit dem Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden Abba Naor (96) austauschen, der in einem Außenlager des KZ Dachau als Jugendlicher einst härteste Zwangsarbeit verrichten musste. Naor erklärte dem Vizepräsidenten und seiner Gattin anhand einer Karte die Stationen seines Leidensweges und zeigte ihnen seine Registrierkarte. VP JD Vance wird zitiert wie er sagte: „Ich habe viel über den Holocaust in Büchern gelesen. Aber hier zu sein, und es aus nächster Nähe zu sehen, macht deutlich, welch unaussprechliches Übel an diesem Ort begangen wurde und warum wir uns dafür einsetzen sollten, dass so etwas nie wieder geschieht.“

Geführter Rundgang und Kranzniederlegung

Referent Dr. Dirk Riedel übernahm den geführten Rundgang und beantwortete die vielen Fragen des interessierten Vizepräsidenten und der Second Lady. Nach dem abschließenden Gang durch das Museum fand eine Kranzniederlegung mit Gedenkminute am Internationalen Mahnmal statt. Das Paar trug eigenhändig den Kranz zur Niederlegung.

Das KZ Dachau wurde 1933 als erstes Konzentrationslager in Deutschland eröffnet und war „Vorbild“ für alle weiteren. Heute ist die KZ-Gedenkstätte ein authentischer Ort des Gedenkens und der Bildung – mit jährlich etwa einer Million Besucherinnen und Besucher aus aller Welt. „Das Besichtigen von KZ-Gedenkstätten ist ein wesentlicher Beitrag zur historisch-politischen Bildung und zur Stärkung demokratischer Werte", betonte der Stiftungsdirektor im Gespräch mit dem US-Vizepräsidenten. Und weiter: "Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach zu halten und daraus Lehren für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen."

Erinnern an die Befreiung durch US-amerikanische Soldaten

Stiftungsdirektor Freller dankte zudem den amerikanischen Soldaten für ihren beispielhaften Einsatz, mit dem sie nicht nur die Konzentrationslager, sondern auch Deutschland und Europa von der nationalsozialistischen Diktatur befreit, ja sogar gerettet hätten: „Diesem Besuch kommt eine besondere Bedeutung zu. Er dient nicht nur dem öffentlichen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, sondern ist zudem ein wichtiges Zeichen der deutsch-amerikanischen Verbundenheit. Heute erinnern wir uns auch an die Befreiung des KZ Dachau durch US-amerikanische Soldaten vor 80 Jahren. Amerika war der Retter Europas“, so Freller weiter, „wir fühlen uns geehrt und sind dankbar.“

Hier einige Impressionen des Besuchs

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US-Vizepräsident JD Vance in Begleitung seiner Frau werden von Frau Dr. Hammermann, Abba Naor und Karl Freller begrüßt Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten

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Beim Rundgang: (v.l.n.r.) Stiftungsdirektor Karl Freller, Usha Vance und US-Vizepräsident JD Vance Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten
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Das Ehepaar Vance beim Studieren einer Vitrine Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten
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Dr. Gabriele Hammermann und Stiftungsdirektor Freller mit US-Vizepräsident JD Vance (Mitte) Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten
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Das Ehepaar Vance im Gespräch mit Abba Naor Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten
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Gedenkminute am Internationalen Mahnmal Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten
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US-Vizepräsident Vance mit Gattin vor der "Nie Wieder!" Inschrift am Internationalen Mahnmal in der KZ-Gedenkstätte Dachau Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten