Der Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Bayern e.V. trauert um seinen Ehrenvorsitzenden, Albert Wolf

Mit tiefer Betroffenheit hat die Stiftung Bayerische Gedenkstätten vom Tod des Gründungsmitglieds und stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbands der Sinti und Roma, Albert Wolf, am 24. Oktober 2024 - im Alter von 90 Jahren - erfahren.

Albert Wolf wurde am 8. März 1934 in Graz geboren. Seine Kindheit endete brutal durch die Schrecken des Nationalsozialismus, als seine Familie 1939 in das Zwangsarbeitslager Salzburg-Maxglan verschleppt wurde. Hier musste er bis Kriegsende unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und Sklavenarbeit leisten. Der Verlust seiner Schwester Aloisia, die in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde, prägte sein späteres unermüdliches Engagement für die Erinnerungsarbeit.

Ehrenamtlich setzte er sich zeitlebens dafür ein, die Kultur, Sprache und Traditionen der deutschen Sinti an künftige Generationen weiterzugeben. Seine Teilnahme an zahlreichen Gedenkveranstaltungen, seine Auftritte beim Europaparlament und bei den Vereinten Nationen sowie sein Engagement in der Jugendarbeit zeugen von seinem unermüdlichen Einsatz für Versöhnung und Verständigung.

Für seine außerordentlichen Verdienste wurde Albert Wolf 2022 mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet.