Blick zurück – nach vorn: 20 Jahre Arbeit der Stiftung Bayerische Gedenkstätten mit Staatsempfang gewürdigt
Stiftungsdirektor Karl Freller begrüßte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth, bereits am Einlass und begleitete sie persönlich in den Max-Joseph-Saal, wo der offizielle Teil der Veranstaltung stattfand. Freller blickte in seinem Grußwort dankbar auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück. Den Blick nach vorn - auf große geplante Projekte - verband er mit einem Versprechen im Namen der Stiftung, auch zukünftig verlässlich und unerschütterlich am moralischen Appell des „Nie wieder!“ festzuhalten. Gastgeber und Leiter der Staatskanzlei, Dr. Florian Herrmann, hielt eine Ansprache zur Bedeutung der Erinnerung und die wichtige Rolle der KZ-Gedenkstätten dabei. Im Anschluss sprach Claudia Roth das Gedenken an alle Opfergruppen an und hob die Bedeutung der Zeitzeugenschaft hervor, was sie mit einem herzlich vorgetragenen Dank an die anwesenden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für ihr Engagement verband. Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, der zugleich Stiftungsratsvorsitzender ist, unterstrich die Bedeutung der Erinnerungsorte als Lernorte für Schülerinnen und Schüler und die Wichtigkeit der Weiterentwicklung dieser – auch unter Einsatz neuer Formen des Lernens und Erinnerns.
Der Shoa-Überlebende, engagierte Zeitzeuge und Vizepräsident des Comité International de Dachau (CID), Abba Naor, sprach über seine Erinnerungen und wie er vor vielen Jahren gemeinsam mit der Stiftung ein Konzept zu den Schulbesuchen entwickelte, das seither sehr erfolgreich umgesetzt wird. Abba Naor allein hat im Jahr 2022 110 Termine an Bayerischen Schulen und Bildungsstätten wahrgenommen! Alle im Umfeld der Stiftung aktiven Zeitzeugen haben in den letzten zwei Jahrzehnten tausende von Schülerinnen und Schüler erreicht und – so Naor – deren Leben damit verändert. Ein spannender Impulsvortrag von Prof. Dr. Christian Kuchler von der RWTH Aachen zum Thema „KZ-Gedenkstätten als Lernorte“, in dem er viel aus seiner Praxiserfahrung als Lehrer und zum Einsatz von digitalen Medien vor, nach und während eines KZ-Gedenkstättenbesuchs einbrachte - rundete das Festprogramm ab.
Das Jewish Chamber Orchestra Munich setzte den musikalischen Rahmen für die Veranstaltung mit Auszügen aus dem Werk Divertimento Op. 20 des jüdischen Komponisten Leó Weiner (1885-1960). Durch den Abend führte die TV-Redakteurin, Politikbloggerin und Buchautorin Livia J. Kerp. Im Anschluss kamen die Gäste noch bis spät zum Austausch und Netzwerken im prachtvollen Kaisersaal der Residenz zusammen.
Im Jubiläumsflyer findet sich ein Überblick über die letzten 20 Jahre ebenso wie hier: Meilensteine der Stiftungsarbeit.
Fotomaterial zur Veranstaltung kann über cHJlc3NlQHN0YmcuYmF5ZXJuLmRl angefordert werden.
Drei Überlebende und engagierte Zeitzeugen beehrten mit ihrer Anwesenheit: (v.l.n.r.) Pavel Hoffmann, Ernst Grube und Abba Naor
Die Redner
Stiftungsdirektor Karl Freller
Staatsminister Dr. Florian Herrmann
Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth
Abba Naor und Prof. Dr. Christian Kuchler
Impressionen des Staatsempfangs
Musikalisch begleiteten Musikerinnen und Musiker des Jewish Chamber Orchestra Munich den Abend mit Stücken des jüdisch-ungarischen Komponisten Leó Weiner.
Livia Kerp moderierte durch den Abend
Weitere Impressionen des Staatsempfangs:
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alle Bilder © Stiftung Bayerische Gedenkstätten / Fotos Tobias Hase
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