Ausstellungstipp: Nebenan. Die Nachbarschaften der Lager Auschwitz I bis III. Eine Sonderausstellung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Jahrelang bereisten sie die Nachbarschaften der Gedenkstätte Auschwitz. Ihre Fotografien und Interviews dokumentieren eindrücklich, wie Grauen und Alltag miteinander verwoben sind. Gezeigt werden mehr mehr als 50 Arbeiten der Stuttgarter Fotografen Kai Loges und Andreas Langen (die arge lola), die in den Jahren zwischen 2012 und 2017 auf dem Gelände der ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Stammlager, Auschwitz-Birkenau und Auschwitz-Monowitz sowie ihren direkten Nachbarschaften entstanden sind. Leitend war für sie dabei die Frage, wie es sich an einem Ort lebt, der das Symbol des Schreckens ist. Die beiden Fotografen haben sich nicht nur darauf beschränkt, den Ort fotografisch zu dokumentieren, sondern auch das Gespräch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gesucht.
Mit der Fotoausstellung „Nebenan“ knüpft die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg an die Kunstausstellungen und künstlerischen Interventionen der letzten Jahre auf dem Gelände des einstigen KZ-Steinbruchs an. Die Orte der ehemaligen Konzentrationslager, egal ob in Auschwitz, Buchenwald oder auch hier in Flossenbürg, sind Orte unglaublichen Leids, das unzählige Menschen durchleben mussten. Es sind aber auch Dörfer und Städte, in denen Menschen leben und als ihre Heimat bezeichnen. Orte, die sie, auch wenn die NS-Vergangenheit bis in ihre Familien hineinreicht, mit positiven Erinnerungen verbinden. Wie überall an den Orten einstiger Konzentrationslager schwankt daher auch in Flossenbürg nach 1945 der Umgang mit der Vergangenheit zwischen Verdrängen, pragmatischer Nachnutzung und Erinnerung.
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Nebenan. Die Nachbarschaften der Lager Auschwitz I bis III
6. Juli 2023 bis 8. Oktober 2023
im ehemaligen DESt-Gebäude (Wurmsteinweg 7, 92696 Flossenbürg)
täglich 13:00-17:00 Uhr
Die Ausstellung ist eine Leihgabe des Landesmuseums Württemberg | Museums der Alltagskultur und entstand in Zusammenarbeit mit der arge lola (Kai Loges und Andreas Lange).
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.
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