Feierlichkeiten anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg

Vom 19. bis zum 21. April 2024 lädt die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des KZ Flossenbürg Überlebende, Angehörige ehemaliger Häftlinge sowie eine interessierte Öffentlichkeit aus aller Welt nach Flossenbürg ein, um gemeinsam zu gedenken und zu diskutieren.

zwei Kränze mit weißen Blumen im Vordergrund. Dahinter Blick in das sogenannte "Tal des Todes" der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Der Gedenkakt am 21. April 2024 bildet ab 14.00 Uhr den feierlichen Höhenpunkt der Veranstaltung. Neben etwa 600 Gästen – darunter Vertreter*innen aus Politik, dem diplomatischen Korps, der Geistlichkeit und des öffentlichen Lebens – werden als Redner der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, sowie der Präsident der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel erwartet. Stiftungsdirektor Karl Freller spricht Grußworte. Den Abschluss bildet Youp Zwolschen, Angehöriger der 3. Generation. 

Im Anschluss daran findet die Kranzniederlegung am „Platz der Nationen“ statt.

offenes weißes Zelt, mit Fahne "Zelt der Begegnungen"

Neben dem traditionellen Gedenkakt wird es nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr wieder das „Zelt der Begegnung“ als Raum für Austausch und Informationen geben. Mit einem Pop-Up-Archiv laden wir hier dazu ein, Geschichten zum Konzentrationslager Flossenbürg, seinen Außenlagern oder den Todesmärschen mit uns zu teilen. Das „Zelt der Begegnung“ wird ab Freitag, den 19. April 2024 um 16.00 Uhr sowohl für Angehörige ehemaliger Häftlinge als auch für Interessierte, die sich mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzen möchten, geöffnet sein. Den Auftakt bildet das Gesprächsangebot über die Arbeiten des Fotoklubs Floß/Flossenbürg, der seit 50 Jahren den Ort und das Leben in Flossenbürg dokumentiert.

Sowohl am Samstag, 20. April 2024 als auch am Sonntag, 21. April 2024 werden im Laufe des Tages öffentliche Rundgänge über das Gelände angeboten. Darüber hinaus kann das ehemalige Verwaltungsgebäude der Deutschen Erd- und Steinwerke sowie das Steinbruchgelände mit Führungen besichtigt werden. Nach der Einstellung der kommerziellen Nutzung des Areals am 31. März 2024, werden Einblicke in die aktuellen Entwicklungen gegeben und Meinungen sowie Gedanken zur Zukunft des Areals gesammelt werden. Im ehemaligen Arrestgebäude wird am Samstag, 20. April 2024 um 16.00 Uhr die Wanderausstellung I Deportati del Trasporto 81 Bolzano – Flossenbürg 5-7 Settembre 1944 eröffnet. Die Ausstellung wurde von der ANED Pavia, dem italienischen Verband ehemaliger Deportierter in nationalsozialistische Lager, gemeinsam mit Überlebenden und Angehörigen kuratiert.

 

Live Stream 

Falls der Besuch vor Ort nicht möglich sein sollte, kann die Gedenkfeier über diesen Livestream verfolgt werden. Im Nachgang wird eine Aufzeichnung auf der Webseite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zu sehen sein. 

 

 

Hintergrundinformationen

Das Konzentrationslager Flossenbürg wurde am 23. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Bei ihrer Ankunft fanden Angehörige der 90. US-Infanteriedivision der 3. US-Armee noch etwa 1.500 schwerkranke und geschwächte Häftlinge im Lager vor. Wenige Tage vor Ankunft der US-Amerikaner hatte die SS ungefähr 15.000 Häftlinge des Stammlagers Flossenbürg auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Süden getrieben. Für diejenigen, die das Kriegsende erleben, ist der Moment der Befreiung mit unterschiedlichen Gefühlen verbunden. Während sich die einen freuen, die Verfolgung und die Haft in den Konzentrationslagern überlebt zu haben, sind andere aufgrund der katastrophalen Bedingungen in den Lagern so stark geschwächt, dass sie ihre Befreiung kaum realisieren können. Der Beginn eines neuen Lebens ist für keinen von ihnen leicht.

Schwarz weiß Fotografie mit amerikanischen Soldaten vor der Mauer zum KZ Flossenbürg