79. Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg - Ein Rückblick

Vom Freitag 19. bis zum Sonntag, 21. April 2024 fand die Feier anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des KZ Flossenbürg statt. Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg hatte Überlebende, Angehörige ehemaliger Häftlinge sowie eine interessierte Öffentlichkeit aus aller Welt nach Flossenbürg eingeladen, um gemeinsam zu gedenken und zu diskutieren.

Gedenkakt am Sonntag als traditioneller Höhepunkt

Bei winterlichem Wetter bildete der Gedenkakt am Sonntag den feierlichen Höhenpunkt der Veranstaltung. Neben etwa 600 Gästen – darunter Vertreter/innen aus Politik, dem diplomatischen Korps, der Geistlichkeit und des öffentlichen Lebens – waren als Redner der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, sowie der Präsident der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel geladen.

viele Menschen in Stuhlreihen, links ist eine Bühne im Bild. Die Gäste warten auf den Beginn der Veranstaltung

Den Abschluss bildete der Beitrag von Youp Zwolschen, Angehöriger der 3. Generation. KZ-Gedenkstättenleiter Prof. Jörg Skriebeleit und der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, begrüßten die Gäste.  Die Warnungen in allen Ansprachen waren unüberhörbar: Der Rechtsextremismus nimmt stark zu; hier muss die Gesellschaft gegenhalten.

Der Staatsminister steht vor einem Bild mit vielen Fahnen und dem Schriftzug "Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg"  Der Prof. steht vor einem Bild mit vielen Fahnen und dem Schriftzug "Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg" Er steht vor einem Bild mit vielen Fahnen und dem Schriftzug "Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg"

Zum Abschluss sprach Jörg Skriebeleit noch an, dass Asche und menschliche Überreste, die erst vor Kurzem entdeckt worden waren, im Anschluss an die Gedenkfeier im würdigen Rahmen in einer Urne im „Tal des Todes“ bestattet werden sollen. Die Segnung der Urne fand in einer interreligösen Zeremonie am ehemaligen Appellplatz statt. 

Die Kränze stehen in einer Reihe vor den Fahnen der Nationen

eine schwarze Urne steht von einem Kranz mit weißen Blumen umrandet auf einem Prodest. Die Gäste haben sich darum aufgestellt.

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Vier Vertreter der Religionen stehen vor der Urne, die sie gleich segnen werden   

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alle Bilder: Copyright Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Raum für Begegnung und Rundgänge

Neben dem Gedenkakt gab es wieder das stark frequentierte „Zelt der Begegnung“ als Raum für Austausch und Informationen. Zusätzlich wurden öffentliche Rundgänge über das Gelände angeboten. Darüber hinaus konnten das ehemalige Verwaltungsgebäude der Deutschen Erd- und Steinwerke sowie das Steinbruchgelände im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Historischer Hintergrund

Das Konzentrationslager Flossenbürg wurde am 23. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Bei ihrer Ankunft fanden Angehörige der 90. US-Infanteriedivision der 3. US-Armee noch etwa 1.500 schwerkranke und geschwächte Häftlinge im Lager vor. Wenige Tage vor Ankunft der US-Amerikaner hatte die SS ungefähr 15.000 Häftlinge des Stammlagers Flossenbürg auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Süden getrieben. 100.000 Menschen aus 47 Nationen waren als Häftlinge im Konzentrationslager Flossenbürg oder in einem seiner Außenlager inhaftiert: 84.000 Männer, 16.000 Frauen, Kinder und Jugendliche. Mindestens 30.000 von ihnen starben.