79. Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg - Ein Rückblick
Gedenkakt am Sonntag als traditioneller Höhepunkt
Bei winterlichem Wetter bildete der Gedenkakt am Sonntag den feierlichen Höhenpunkt der Veranstaltung. Neben etwa 600 Gästen – darunter Vertreter/innen aus Politik, dem diplomatischen Korps, der Geistlichkeit und des öffentlichen Lebens – waren als Redner der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, sowie der Präsident der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel geladen.
Den Abschluss bildete der Beitrag von Youp Zwolschen, Angehöriger der 3. Generation. KZ-Gedenkstättenleiter Prof. Jörg Skriebeleit und der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, begrüßten die Gäste. Die Warnungen in allen Ansprachen waren unüberhörbar: Der Rechtsextremismus nimmt stark zu; hier muss die Gesellschaft gegenhalten.
Zum Abschluss sprach Jörg Skriebeleit noch an, dass Asche und menschliche Überreste, die erst vor Kurzem entdeckt worden waren, im Anschluss an die Gedenkfeier im würdigen Rahmen in einer Urne im „Tal des Todes“ bestattet werden sollen. Die Segnung der Urne fand in einer interreligösen Zeremonie am ehemaligen Appellplatz statt.
alle Bilder: Copyright Stiftung Bayerische Gedenkstätten
Raum für Begegnung und Rundgänge
Neben dem Gedenkakt gab es wieder das stark frequentierte „Zelt der Begegnung“ als Raum für Austausch und Informationen. Zusätzlich wurden öffentliche Rundgänge über das Gelände angeboten. Darüber hinaus konnten das ehemalige Verwaltungsgebäude der Deutschen Erd- und Steinwerke sowie das Steinbruchgelände im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Historischer Hintergrund
Das Konzentrationslager Flossenbürg wurde am 23. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Bei ihrer Ankunft fanden Angehörige der 90. US-Infanteriedivision der 3. US-Armee noch etwa 1.500 schwerkranke und geschwächte Häftlinge im Lager vor. Wenige Tage vor Ankunft der US-Amerikaner hatte die SS ungefähr 15.000 Häftlinge des Stammlagers Flossenbürg auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Süden getrieben. 100.000 Menschen aus 47 Nationen waren als Häftlinge im Konzentrationslager Flossenbürg oder in einem seiner Außenlager inhaftiert: 84.000 Männer, 16.000 Frauen, Kinder und Jugendliche. Mindestens 30.000 von ihnen starben.
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