50. Spendenbericht des Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine
Zehntausende Überlebende der NS-Verbrechen in der Ukraine sind durch den russischen Angriffskrieg seit bald 2 Jahren weiterhin existenziell bedroht. Das Hilfsnetzwerk unterstützt seit zwei Jahren die NS-Überlebende in der Ukraine ganz konkret über Spenden.
Wen die Spenden erreichen und wie sie wirken
- Schnelle Hilfe für eine Operation: Im Oktober 2023 stürzte Galyna K. und brach sich den Oberschenkelhals. Sie wurde erfolgreich operiert. Das Hilfsnetzwerk unterstützte mit einer finanziellen Soforthilfe die hohen Kosten der OP. Dank der Operation kann. Galyna wieder laufen und ist aus dem Krankenhaus nach Hause zurückgekehrt. Galyna wurde 1930 in Kyiv geboren. Ihr Vater wurde im Oktober 1941 in Babyn Jar ermordet. Galyna überlebte mit ihrer Mutter und ihrer Schwester die NS-Besatzung in Kyiv.
- Unterstützung durch eine Patenschaft: „Jetzt bin ich 96 Jahre alt und muss noch einmal einen zweiten Krieg durchleben. Ich bin sehr krank. Ich wohne im 5. Stock in einem Haus ohne Aufzug und ich kann nicht allein hinausgehen. Mehrmals am Tag ertönen die Alarme." Izabella J. wurde mit 16 Jahren zur NS-Zwangsarbeit nach Dresden verschleppt. Nach eineinhalb Jahren gelang es ihr, zu fliehen. Zurück in der Ukraine erkrankte sie schwer. Sie erhält mit einer Patenschaft eine monatliche Unterstützung.
- Unterstützung durch eine Patenschaft: Vanda D. wurde 1938 in Belarus geboren, sie lebt heute in Lviv. 1944 verbrannte die Wehrmacht das Dorf, in dem sie mit ihrer Familie lebte. Sie wurde mit ihrer Mutter, Großmutter und den drei Schwestern in ein Lager in Witebsk verschleppt. Ihre Großmutter und ihre kleine Schwester überlebten das Lager nicht. Seit Ende 2023 können wir sie mit einer Patenschaft unterstützen, mit der sie sich ihre benötigten Medikamente leisten kann.
Die Hilfe in Zahlen
Mit bislang rund 650.000 Euro Spendengeldern und Drittmitteln konnten in 4359 Fällen Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht werden. 803 Mal wurden Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützt werden.
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