Gedenken an den 9. November 1938: „Jeder Mensch hat einen Namen“
Mit der Lesung am 9. November 2023 wird an die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erinnert, die von den Zeitgenossen so genannte »Reichskristallnacht«. Diese Nacht stellte einen Wendepunkt dar; sie war der Auftakt zum Holocaust. Die Ereignisse damals waren systematisch geplante Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung in München und im gesamten deutschen Reich. 40 der jüdische Mitbürger, die bei diesem Anlass ins KZ Dachau gebracht wurden, wurden dort ermordet oder starben aufgrund erlittener Misshandlungen sowie fehlender medizinischer Versorgung. Die Gedenklesung wollte zusätzlich auch an diejenigen jüdischen Münchnerinnen und Münchner erinnern, die sich vor dem Hintergrund der gewaltsamen und furchterregenden Geschehnisse der damaligen Tage das Leben nahmen.
Neben Persönlichkeiten der Stadtgesellschaft lasen auch 25 Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums München Kurzbiografien der Betroffenen. Kulturreferent Anton Biebl eröffnete die Lesung, deren Schirmherr Oberbürgermeister Dieter Reiter ist. Für die Stiftung Bayerische Gedenkstätten trug Aislinn Merz in Vertretung von Stiftungsdirektor Karl Freller die Kurzbiografie von Dr. jur. Gustav Böhm vor. Der Anwalt verstarb am zweiten Tag seines Aufenthalts im KZ Dachau an den Folgen schwerer Misshandlungen, vier Tage nach seinem 58. Geburtstag, am 12. November 1938.
Kostenfreies Fotomaterial von der Lesung kann hier heruntergeladen oder auf Anfrage unter cHJlc3NlQHN0YmcuYmF5ZXJuLmRl angefordert werden.
Mehr Informationen zum KZ Dachau finden sich hier.
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