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MÜNCHEN, 18. August 2022 – Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten verurteilt aufs Schärfste die Äußerungen des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas. Abbas hatte im Rahmen einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Scholz im Kanzleramt am Dienstagnachmittag den Holocaust relativiert.
Der israelische Ministerpräsident Jair Lapid hatte in seiner Reaktion von einer „moralischen Schande“ gesprochen. Stiftungsdirektor Karl Freller kommentiert: „Persönlich und als Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten betrachte ich den Auftritt von Mahmud Abbas ebenfalls als Schande. Das trifft zu auf die unerträglichen Äußerungen zu den ‚Holocausts‘, aber auch auf unser Land. Ich frage mich: Wie kann das Kanzleramt Herrn Abbas eine derartige Bühne für seine Provokationen bieten und dazu auch noch schweigen?! Deutschland steht klar zu seiner historischen Verantwortung und damit zum Staat Israel. Deswegen dürfen in der Gesellschaft vorhandene antisemitische und anti-israelische Aggressionen nicht bedient werden, indem falschen Signale des Tolerierens gesendet werden. Jahr für Jahr nehmen antisemitische Hass- und Straftaten in unserem Land zu. Die laufende Documenta Fifteen in Kassel kommt wegen Antisemitismusvorwürfen nicht mehr aus den Schlagzeilen. Mir erscheint, als würde derzeit stetig die Grenze dessen ausgelotet, was unsere Gesellschaft bereit ist, zu tolerieren oder zu akzeptieren - um sie dann weiter in Richtung Extrem zu verschieben. Als Direktor der Stiftung, die die beiden großen KZ-Gedenkstätten in Bayern vertritt, bin ich über die Aussagen von Herrn Abbas und das Schweigen des Bundeskanzlers empört. Zum Glück haben wir eine stabile Erinnerungskultur. Dieser Aufgabe widmen sich viele engagierte Menschen jeden Tag im ganzen Land, so wie wir an den KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg in Bayern.“
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