PM 2022_23
Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, mahnt zum Frieden: „Der Jahrestag des Überfalls von Nazideutschland auf Polen am 1. September 1939 erinnert uns Deutsche an unsere historische Verantwortung: Die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs, die unsäglichen Verbrechen im Namen einer unmenschlichen Ideologie, die vielen Millionen Toten. Aus diesem Grund möchte ich heute unser dringliches Postulat des „Nie wieder!“ weiter fassen und für Frieden appellieren. Umso mehr angesichts des furchtbaren russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.“
Der Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 war der Beginn eines zuvor nie da gewesenen Menschheitsverbrechens. Die Kriegserklärung an Polen begründete Hitler mit einem angeblichen polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz in Schlesien. Tatsächlich aber hatte die deutsche SS den Angriff auf den Sender inszeniert. Der Überfall auf Polen war längst geplant gewesen.
Für die polnische Bevölkerung begann damit ein jahrelanges Martyrium mit großen Opfern. Besonders viele polnische Gefangene wurden in die Konzentrationslager nach Bayern gebracht. So verschleppten die Nationalsozialisten bis April 1945 mehr als 40.700 polnische Männer und Frauen ins KZ Dachau. Ungefähr 8400 polnische Gefangene wurden im Dachauer KZ-System und auf den Todesmärschen ermordet. Mit insgesamt über 72.000 Personen bildeten polnische Menschen eine der größten Häftlingsgruppen in den Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg.
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