Pressemitteilung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten 24/2021
MÜNCHEN, 9. November 2021 – Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus veranstaltet der Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ heute ab 13:00 Uhr eine Lesung am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße in München. Im Mittelpunkt steht dieses Jahr die Erinnerung an die jüdischen Männer, Kinder und Frauen, die vor 80 Jahren in der ersten großen Deportation aus München ins litauische Kaunas deportiert und dort im KZ ermordet wurden. Ihre Namen werden vorgelesen und so dem Vergessen entrissen. Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, ist einer der Vortragenden.
„Im November vor 80 Jahren wurden am Güterbahnhof Milbertshofen nahezu tausend Menschen gezwungen, ihre Fahrt in den Tod nach Kaunas anzutreten. Die Münchner Stadtgesellschaft reagierte nicht. Der notwendige Aufschrei der Empörung über dieses ungeheuerliche Verbrechen blieb aus“ – „mit diesen Worten hat der Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ dieses Jahr zur Lesung eingeladen, der ich wieder gerne gefolgt bin“, so Freller. „Neben der Aufgabe, ein aktives Erinnern wachzuhalten, erscheint es mir gerade heute, wegen des rasant erstarkenden Antisemitismus besonders wichtig, auch zur Wachsamkeit zu mahnen.“
Die Lesung findet jedes Jahr anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Jeder Interessierte ist als Zuhörer geladen; zudem wird die Veranstaltung als Livestream auf YouTube übertragen.
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