Zum Lutherpreis 2025 „Das unerschrockene Wort“
MÜNCHEN, 31. März 2025 – Am Freitag, den 28. März hatte der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, die Ehre, die Laudationes auf die beiden Preisträger der diesjährigen Auszeichnung der Lutherstädte „Für das unerschrockene Wort“ in der Luther- und Friedensstadt Augsburg zu halten. Heinz Jürgen Ostermann, ein engagierter Buchhändler aus Berlin, der seit Jahren gegen Rechtsextremismus kämpft, wurde für seinen zivilgesellschaftlichen Mut gewürdigt. Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, für sein institutionelles Engagement gegen Geschichtsrevisionismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus.
Der Jury war wichtig, dieses Engagement auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen zu stärken. Beide Preisträger stehen nach dem Vorbild Martin Luthers dafür ein, ihre Überzeugungen auch gegen Widerstand zu verteidigen. Der Laudator Stiftungsdirektor Karl Freller würdigte dies in seiner Ansprache:
„Beide Herren kämpfen unentwegt und mit großem Einsatz seit vielen Jahren gegen Rechtsextremismus, während sie sich gleichzeitig aktiv für die Werte der Demokratie einsetzen. Sie tun dies trotz jeder Menge Gegenwind, Kritik, Drohungen und sogar verbrecherischen Angriffen. Sie sind fest in ihrer Haltung... Und in dieser Haltung verkörpern sie den Geist Martin Luthers…In einer Zeit, in der Hass, Hetze und Populismus wieder Einzug in unsere Gesellschaft gehalten haben, sind Menschen wie die Herren Ostermann und Wagner von enormer Wichtigkeit. …Die Preisträger erinnern uns daran, dass Zivilcourage beim Einsatz für die Demokratie immer gefragt ist… Lassen Sie uns heute gemeinsam feiern, dass es Menschen wie Heinz J. Ostermann und Jens-Christian Wagner gibt, die uns Ansporn geben, für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Lassen Sie uns aber heute nicht nur feiern, sondern auch an uns und alle appellieren: Erheben wir das mutige Wort, wo immer wir können und sollen. Nur so können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern und eine Zukunft gestalten, in der Hass und Ausgrenzung keinen Platz haben… Als Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist mir stets vor Augen, wohin diese Dinge wie vor gut 90 Jahren schlimmstenfalls führen können: Direkt in die Hölle von Auschwitz…Herr Ostermann und Herr Prof. Dr. Wagner sind Vorbilder für uns alle! Wir danken für ihren Einsatz und ihre inspirierende Arbeit und vor allem, für ihre „unerschrockenen Worte“. Mögen sie nicht verstummen ….In unserer heutigen Zeit kommt diesem Preis eine besondere Bedeutung zu: Er würdigt nicht nur das Engagement der Preisträger, sondern sendet auch ein starkes Signal in die Gesellschaft: Wir müssen alle wachsam bleiben und uns aktiv für unsere demokratischen Werte einsetzen.“
Zum Preis „Das unerschrockene Wort“ der Lutherstädte
Im Andenken an das Wirken Martin Luthers wird der Preis „Das unerschrockene Wort“ seit 1996 alle zwei Jahre in einer der Lutherstädte vergeben und ehrt Persönlichkeiten, die im Sinne Martin Luthers Zivilcourage zeigen. Der Preis erinnert an den Mut und die Standhaftigkeit des Reformators, als dieser sich auf dem Reichstag zu Worms 1521 weigerte, seine in seinen Thesen formulierten Ansichten zu widerrufen und daraufhin geächtet wurde. Jede der insgesamt 16 Lutherstädte kann eine Kandidatin oder einen Kandidaten aus dem In- oder Ausland für den Preis nominieren. Aus diesen Vorschlägen ermittelt die Jury – bestehend aus den Vertreterinnen und Vertretern der Städte und weiteren Personen des öffentlichen Lebens – die Preisträgerin bzw. den Preisträger. Im Bund der Lutherstädte sind 16 Orte in Deutschland zusammengeschlossen, an denen Luther gelebt oder gewirkt hat: Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle (Saale), Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz.
Die komplette Laudatio kann unter cHJlc3NlQHN0YmcuYmF5ZXJuLmRl angefordert oder hier heruntergeladen werden.
Inhaltspezifische Aktionen