Zum Jahrestag des Angriffs auf Israel
MÜNCHEN, 04. Oktober 2024 – Der 7. Oktober jährt sich. Es ist der Jahrestag des grausamen Überfalls auf Israel. Für Stiftungsdirektor Karl Freller ist die Vernichtungsdrohung gegen Israel „From the river to the sea“ das Kontra zum „Nie wieder!“. „Für uns als Stiftung Bayerische Gedenkstätten mit der Verantwortung für die KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg ist unsere Vergangenheit, ist die Geschichte Deutschlands immerzu gegenwärtig: Der Völkermord an den europäischen Juden in der Zeit des Nationalsozialismus prägt unser Land und unsere Gesellschaft bis heute. Und aus dieser besonderen Verantwortung heraus stehen wir fest an der Seite Israels“, so Stiftungsdirektor Karl Freller.
Freller weiter: „Es ist zutiefst erschreckend, dass seit dem 7. Oktober in unserem Land Antisemitismus und Israelfeindlichkeit wieder zunehmen. Es darf nicht sein, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland, diesem Land mit seiner historischen Verantwortung, Angst haben, sich offen zu ihrer Identität zu bekennen oder Synagogen zu besuchen. Jede Form von Judenhass ist inakzeptabel und muss konsequent und entschieden bekämpft werden! Jüdisches Leben ist ein Teil unserer Gesellschaft und gehört gestärkt. Deutschland hat wiederholt betont, dass die Unterstützung Israels Staatsräson ist und es damit unverbrüchlich an der Seite der Jüdinnen und Juden steht. Dies muss sich auch in der Praxis widerspiegeln.“
In Deutschland kam es in den Wochen und Monaten nach dem Angriff zu einem signifikanten Anstieg antisemitischer Vorfälle. Die jüngsten Zahlen der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) belegen, dass antisemitische Übergriffe drastisch zugenommen haben. Jüdinnen und Juden erlebten Antisemitismus vermehrt in ihrem eigenen Umfeld: Am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen, aber auch auf Social-Media-Plattformen, bis hin zu Gewalttaten. Erschreckend ist, dass die Unterstützung der palästinensischen Seite auch von radikalen Gruppierungen gerade an deutschen Universitäten auf breite Resonanz gestoßen ist. Vielerorts kam es zu pro-palästinensischen Demonstrationen, bei denen nicht selten antisemitische Parolen skandiert wurden. Am 5. September dieses Jahres konnte ein Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München im letzten Moment von der Polizei vereitelt werden. Solche Taten zeigen in erschreckender Deutlichkeit die Bedrohungslage, der jüdische und jüdisch geprägte Einrichtungen derzeit ausgesetzt sind.
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