Stiftung begrüßt Kabinettsbeschluss
Der Freistaat bekennt sich damit zu seiner historischen Verantwortung für den Erhalt und die Erschließung der Erinnerungsorte an die Verbrechen des Nationalsozialismus.
Karl Freller zur aktuellen Entscheidung der Staatsregierung: „Diese Kabinettsentscheidung ist sehr erfreulich und ein klares Bekenntnis der Staatsregierung zur historischen Verantwortung! Bayern steht für eine lebendige Erinnerungskultur und weiß um seine Verantwortung, nachfolgenden Generationen ein umfassendes Wissen über die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zu vermitteln. Als Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, im Namen der beiden Gedenkstättenleitungen und im Sinne der jährlich über eine Million Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt begrüße ich diese Entscheidung ausdrücklich.“
KZ-Gedenkstätte Dachau als zentraler Opferort
Die KZ-Gedenkstätte Dachau ist zentraler Opferort, an dem die Gesamtgeschichte der Konzentrationslager in einzigartiger Weise aufgearbeitet und ihrer Opfer gedacht wird. Auf dem Areal werden die beiden in den 1960er Jahren rekonstruierten Häftlingsbaracken neu in das Gesamtkonzept eingebunden. Dabei wird das westliche Gebäude, das bislang nicht öffentlich zugänglich war, in ein neues Bildungszentrum mit multifunktionalen, voll digitalisierten Gruppenräumen zur Vor- und Nachbereitung von Gruppenführungen, für Seminare oder anderweitige Veranstaltungen umgewandelt. Die Umgestaltung des bereits jetzt öffentlich zugänglichen östlichen Gebäudes soll zukünftig eine umfassendere Darstellung und einen weitaus realistischeren Einblick in das tägliche Leben der Häftlinge geben und zugleich das riesige Areal der nur mehr umrisshaft dargestellten Baracken analog und digital erschließen. Gleichzeitig wird auch die in den Jahren 2010 und 2011 begonnene Sanierung des Ostflügels des ehem. Wirtschaftsgebäudes fortgesetzt.
Das Steinbruchareal in Flossenbürg als Nukleus des Lagersystems
Das Steinbruchareal in Flossenbürg ist der Nukleus des Lagersystems Flossenbürg. Hier wird das historische Verwaltungsgebäude der DESt (Deutsche Erd- und Steinwerke) saniert. Die DESt, ein SS-Betrieb, organisierte hier die systematische „Vernichtung der Häftlinge durch Arbeit“ im anliegenden Steinbruchareal und war gleichzeitig die Schnittstelle zur zivilen Welt. Das Gebäude soll zukünftig eine zentrale Rolle bei der forschenden und vermittelnden Tätigkeit der Gedenkstätte und ihrer Kooperationspartner tragen. Es wird deshalb teils öffentlich zugänglich sein, für Dauer- und Sonderausstellungen, Führungen und Workshops, und teils Räume für wissenschaftliche Projekte vor allem in Kooperation mit dem Zentrum Erinnerungskultur an der Universität Regensburg.
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