Neue Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“
Stiftungsdirektor Karl Freller: „Wir begrüßen diese Ausstellung, die sich mit einem der größten NS-Verfahrenskomplexe auseinandersetzt, der immer noch im Schatten der bekannteren Nürnberger Prozesse steht. Die seinerzeit diskutierten Fragen nach Gerechtigkeit und dem Umgang mit der Vergangenheit sind bis heute aktuell.“
Die offizielle Eröffnung der Ausstellung findet am 29. April 2022 statt, dem 77. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau. Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, spricht das Grußwort. Die Botschafterin der Vereinigten Staaten und Ehrengast der Veranstaltung, Dr. Amy Gutmann, hält eine Ansprache. Im Anschluss findet eine Kuratorenführung mit anschließendem Pressegespräch statt. Danach steht die Ausstellung zur individuellen Begehung offen.
Medienvertreter/-innen sind herzlich eingeladen.
Um eine Akkreditierung unter cHJlc3NlQGt6LWdlZGVua3N0YWV0dGUtZGFjaGF1LmRl bis zum 28. April, 11 Uhr, wird gebeten.
Veranstaltung:
Ort: Sonderausstellungsraum im ehemaligen Wirtschaftsgebäude
Alte Römerstr. 75
85221 Dachau
Datum: 29. April 2022
Uhrzeit: 11 bis 13 Uhr
Zur Person: Ehrengast US-Botschafterin Dr. Amy Gutmann
Dr. Amy Gutmann trat ihr Amt als US-Botschafterin in der Bundesrepublik Deutschland im Februar 2022 an. Von 2004 bis 2022 war sie Präsidentin der University of Pennsylvania. 2009 wurde sie vom damaligen US-Präsidenten Obama zur Vorsitzenden der Kommission des Präsidenten für bioethische Fragen (Presidential Commission for the Study of Bioethical Issues) ernannt, die sie sieben Jahre lang leitete. Neben ihrem Engagement für den erweiterten Zugang zu Bildung hat sich Dr. Gutmann auch für innovative, lebenswichtige Erkenntnisse liefernde Forschung eingesetzt. Zudem veröffentlichte sie zahlreiche Beiträge zum konkreten Nutzen und den ethischen Aspekten von Verfassungsdemokratie, Bildung, Gesundheitswesen und Menschenrechten.
Zur Ausstellung: Dachauer Prozesse - Verbrechen, Verfahren und Verantwortung
Wie kann man Gerechtigkeit herstellen? Wer kann für Massenverbrechen verantwortlich gemacht werden? Derartigen Fragen sahen sich die amerikanischen Befreier deutscher Konzentrationslager 1945 gegenüber. Auch im und um das KZ Dachau stand die US-Armee vor einer apokalyptischen Situation: Leichenberge sowie Überlebende, die sich physisch und psychisch vielfach an der Grenze zum Tod befanden. Welches Recht konnte auf die Massenverbrechen im KZ Dachau und den anderen von der US-Armee befreiten Lagern angewendet werden? Geborgene NS-Dokumente, Zeugenaussagen der Überlebenden sowie umfangreiche Vernehmungen von Tatverdächtigen schufen die Grundlage für die Dachauer Prozesse (1945–1948). Hier wurden auch Verbrechen, die außerhalb der Lager an gefangen genommenen alliierten Soldaten und Zivilpersonen begangen worden waren, verhandelt.
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