Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome James Miller, neuer US-Generalkonsul in München, zu Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau

MÜNCHEN, 8. November 2024 – Der US-Generalkonsul Dr. James N. Miller besuchte heute Nachmittag gemeinsam mit Familienangehörigen die KZ-Gedenkstätte Dachau. Sie nahmen an einem geführten Rundgang und einem anschließenden Gespräch mit der Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Dr. Gabriele Hammermann, und dem Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, teil.

Der US-Generalkonsul und seine Begleitung wurden vom Stiftungsdirektor, der Leiterin der KZ-Gedenkstätte sowie ihrem Stellvertreter, Dr. Christoph Thonfeld, der auch den Rundgang führte, herzlich begrüßt: „Seit langem ist die deutsch-amerikanische Partnerschaft hier in Bayern besonders stark,“ so Karl Freller. „Wir fühlen uns geehrt, dass der US-Generalkonsul mit seinem heutigen Besuch die Bedeutung dieses besonderen Gedenk- und Lernortes öffentlich würdigt.“ Freller erinnert weiter: „Mehr als 40.000 Menschen sind hier und in den Außenlagern umgekommen, grausam ermordet oder durch Hunger, Krankheit und brutalste Zwangsarbeit zu Tode erschöpft gestorben. Es waren US-amerikanische Soldaten, die die überlebenden Insassen des KZ Dachau im April 1945 befreiten. Unsere große Dankbarkeit hält bis heute an.“

James Miller erwiderte: „Im US-Außenministerium ehren wir das Andenken an die sechs Millionen Juden, die Angehörigen der Minderheit der Sinti und Roma, LGBTQI+-Personen, Menschen mit Beeinträchtigungen und andere, die von den Nazis und ihren Kollaborateuren verfolgt und ermordet wurden. Mein aufrichtiger Dank gilt Karl Freller und der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, sowie dem gesamten Team der KZ-Gedenkstätte Dachau für die Arbeit, die sie leisten, und die Zeit, die sie sich für meine Familie und mich genommen haben. Es ist besonders bedeutsam für mich, heute zusammen mit meiner Mutter an diesem Ort zu sein, die – wie Zehntausende andere – aufgrund des Holocausts ohne Großeltern aufgewachsen ist. Es bleibt für uns Auftrag und Verpflichtung zugleich, den Kampf gegen Antisemitismus unvermindert weiterzuführen - daheim und in aller Welt.“

Während des gemeinsamen Rundgangs war die Erinnerung an die furchtbaren Novemberpogrome vor 86 Jahren sehr präsent. Am 9. November 1938 erreichte die nationalsozialistische Verfolgung der jüdischen Bevölkerung mit der so genannten Reichspogromnacht ihren vorläufigen Höhepunkt; im ganzen Land waren Synagogen geschändet und in Brand gesetzt worden, jüdische Geschäfte geplündert und verwüstet, jüdische Menschen misshandelt, in Konzentrationslager interniert oder getötet worden.