KZ-Gedenkstätte Dachau
Das KZ Dachau gehört zu den ersten Konzentrationslagern und besteht als einziges Lager während der gesamten zwölf Jahre der NS-Herrschaft. Es wird im März 1933 errichtet und dient als Modell für alle späteren Konzentrationslager. Im Dachauer Konzentrationslager und in seinen 140 Außenlagern sind während seines Bestehens über 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. Mehr als 41.500 von ihnen kommen ums Leben. Am 29. April 1945 befreien US-amerikanische Truppen die Überlebenden.
Zunächst als Internierungslager für NSDAP-Funktionäre und Angehörige der SS genutzt, wird das ehemalige Schutzhaftlager 1948 für Flüchtlinge und Vertriebene umgebaut. Eine Gedenkstätte mit kleiner Ausstellung befindet sich zu dieser Zeit im Bereich der Krematorien. 1965 entstehen im früheren Wirtschaftsgebäude eine große Ausstellung, ein Archiv und eine Bibliothek auf Initiative des Internationalen Dachau Komitees (Comité International de Dachau, CID) und mit Unterstützung des Bayerischen Staates. Verschiedene religiöse Gedenkorte etablieren sich auf dem Gedenkstättengelände. 1968 wird das ‚Internationale Mahnmal’ am ehemaligen Appellplatz errichtet. Seit 1997 wird die Gedenkstätte umfassend neu gestaltet, werden Informationen aktualisiert und zeitgemäß präsentiert. Die 2003 eröffnete neue Dauerausstellung steht unter dem Leitmotiv „Der Weg der Häftlinge”. Seit 2005 wird die Gedenkstätte über den historischen Zugang zum Häftlingslager, durch das Jourhaus, betreten. Ein Servicegebäude für die Besucherinnen und Besucher besteht seit 2009.
Heute ist die KZ-Gedenkstätte Dachau mit jährlich fast einer Million Gästen aus aller Welt die meist besuchte Gedenkstätte in der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist Gedenkort und Lernort zugleich. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit stehen der historische Ort des ehemaligen Konzentrationslagers und sein umfangreiches Außenlagernetz. Hierzu zählen auch die von den Häftlingen so genannte „Plantage“ ("Kräutergarten") und die ehemalige SS-Schießstätte Hebertshausen. Die pädagogische Arbeit ist der Besucherstruktur angepasst. Daher steht hier die außerschulische Jugend- und interkulturelle Erwachsenenbildung im Fokus.
Gemeinsam mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern entwickelt die KZ-Gedenkstätte Dachau Interview- und Ausstellungsprojekte, Tagungen, Fortbildungen, Exkursionen und Workshops. Eine bedeutende Rolle spielt der Austausch mit den ehemaligen Häftlingen, im Internationalen Dachau Komitee wie in den Überlebendenverbänden der einzelnen Länder.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Inhaltspezifische Aktionen